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Veranstaltungen Workshops

17.06.22 Workshop: Gesellschaftliche Teilhabe durch Bildung – Wege ins deutsche Hochschulsystem

Viele tausende Menschen mit einem afghanischen Hintergrund in Deutschland haben in ihrem Herkunftsland eine akademische Laufbahn absolviert, begonnen oder angestrebt. Wir wollen Mut machen, diese Laufbahn in Deutschland fortzusetzen. Denn wir glauben, zu wirklicher gesellschaftlicher Teilhabe gehört es, die eigenen Potentiale ausschöpfen zu können. Wir wollen die Angst nehmen. Wir wollen Wege zeigen, dass es wirklich funktionieren kann. Und wir wollen die Werkzeuge an die Hand geben, dass Menschen aus der afghanischen Community diese Wege selbst gehen können.

Hierfür wollen wir mit euch sprechen über:

  1. Funktionsweise des deutschen Hochschulsystems (Struktur, Hochschultypen, Kommunikation mit deutschen Hochschulen etc.)
  2. Wege in das deutsche Hochschulsystem (Voraussetzungen, die richtige Hochschule, Zulassung etc.)
  3. Studienfinanzierung (BAföG, DAAD, Stipendien etc.)
  4. Besondere Angebote für Geflüchtete (Finanzierung etc.)

Workshopleitung:
Ali Reza Hussaini (Universität Leipzig) und
Mohammad Salim Soltani (Universität Leipzig)

17.06.2022, 16.30-19.30 Uhr
Teilnahme in Leipzig
(Petersstraße 16, 04109 Leipzig)
oder Online via Zoom

Anmeldung per E-Mail unter:
info@afghanistan-forum.de

Teilnahme kostenfrei

gefördert durch

Logos zum Projekt HamWatan

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Projekte

Tarostraße – ein Dokumentarfilm. Gelebte Selbstorganisation und Partizipation

Der Sportplatz an der Tarostraße hat sich in den letzten 30 Jahren zu einem Ort der Vielfalt entwickelt.

Hier begegnen sich Menschen aus allen Teilen der Welt, aus allen Altersschichten und mit den unterschiedlichsten persönlichen Biografien: Geflüchtete, StudentInnen, AnwohnerInnen, Zugezogene, gebürtige LeipzigerInnen – und das nicht nur, um gemeinsame Nachmittage zu verbringen, zu feiern, Sport zu treiben und vieles mehr.

Der Sportplatz ist auch der zentrale Ort geworden, um miteinander ins Gespräch zu kommen, Freundschaften zu schließen und Unterstützung zu suchen und zu finden. Es ist für viele BürgerInnen dieser Stadt der Ort, an dem sie ihre prägendsten und positivsten Erfahrungen mit Partizipation und Teilhabe, Selbstorganisation und Selbstwirksamkeit in Deutschland gemacht haben. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass der Sportplatz an der Tarostraße vielen Menschen eine zweite Heimat geworden ist – oder richtiger, eine zweite Heimat erschlossen hat: Leipzig, Deutschland.

Doch dieser Ort soll nun verschwinden und einer Grundschule Platz machen. Und auch wenn dies ein guter Grund dafür ist, dass Neues entsteht und Altes dafür Platz machen muss: Für eine große Zahl von Menschen, Leipziger Bürgerinnen und Bürgern, ist dies eine emotional sehr bewegende Nachricht gewesen. Nach derzeitigem Kenntnisstand soll es nach mehrjähriger Bauzeit an einer anderen Stelle in der Nähe wieder einen Fußballplatz geben, doch natürlich endet mit dieser Baumaßnahme eine Ära – und ob sie eine glückliche Fortsetzung finden wird ist ungewiss.

Was wir machen wollen

Der Projektträger Leipziger Afghanisches Forum e. V. möchte nun die Geschichte dieses Ortes in Form eines Dokumentarfilms festhalten und mit dessen Vorführung sowie begleitenden partizipativen Gesprächsformaten die Gründung eines neuen Forums zur Stadtentwicklung und Integration anstoßen, dass sich dafür einsetzen soll, besondere Orte der Vielfalt in unserer Stadt zu erhalten und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, welche Bedeutung diese Orte nicht nur für die Betroffenen haben, sondern (mindestens) auch für die gesamte Stadtgesellschaft. Das ist dem Verein ein besonderes Anliegen, weil die Aktivitäten seiner Mitglieder schon immer zu großen Teilen mit dem Sportplatz an der Tarostraße verbunden waren.

Ein bekannter afghanischer Filmemacher und Produzent, Ghafar Faizyar, der früher in Kabul, nun aber als Geflüchteter in Berlin lebt, wird gemeinsam mit den Menschen, denen der Sportplatz an der Tarostraße so viel bedeutet, auf partizipative Art und Weise das Konzept des Dokumentarfilms entwickeln und den Film dann auch drehen.

Warum uns das wichtig ist

Die Geschichte des Sportplatzes an der Tarostraße und der Menschen, für die er ein zentraler Ort des Ankommens und der Integration war und ist, zeigt in aller Deutlichkeit, dass solche lokalen Sozialräume Identität stiften und Möglichkeiten der unmittelbaren Beteiligung schaffen, wodurch die eigenen Lebensverhältnisse positiv verändert werden können. Solche, auf Beteiligung gegründete und Selbstwirksamkeit durch gemeinschaftliches Engagement stärkende Orte sind damit letztlich für viele Menschen eine wichtige, für manche sogar die erste Schule der Demokratie.

Als genau das müssen die Orte der Vielfalt, wie der Sportplatz an der Tarostraße, erkannt, anerkannt und behandelt werden: Hier können die Menschen direkt, transparent und sinnlich erfahrbar Demokratie gestalten und erleben. Dies ist das beste „Bollwerk“ gegen demokratiefeindliche Tendenzen.

Ein Projekt von: Leipziger Afghanisches Forum e.V.
Filmemacher: Ghafar Faizyar
Koordinator: Dr. Daniel Grabić
Drehbuch: Jan Kleese
UnterstützerInnen: Palwascha Azmarei, Kefa Hamidi, Elton Qinami, Michael Touma,
Gefördert durch: Stadt Leipzig

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Veranstaltungen

01.04.22: Auftaktveranstaltung HamWatan

Die Auftaktveranstaltung zum Projekt HamWatan findet am
Freitag, 1. April 2022, 17:30 Uhr – 19:30 Uhr statt
(online via Zoom)
– Anmeldung unter: info@afghanistan-forum.de

// Musikalische Begleitung – Shekib Mosadeq //

Programm

– Moderation: Dr. Merjam Wakili (Vorstand AFGiD)

Neuausrichtung des Vereins: Leipziger Afghanisches Forum – Afghanistan Forum in Deutschland

– PD Dr. Harun Badakhshi (Vorstand AFGiD)

Projektvorstellung: HamWatan

– Masoma Fahramand (Mitarbeiterin AFGiD)
– Marcus Fischer (Mitarbeiter AFGiD)

#Keynote
Inwiefern sind Bildung und lebenslanges Lernen wichtig für Partizipation?

– Homaira Mansury (Volkshochschule Köln)

#Panel
Partizipation durch (Hochschul-)bildung. Die afghanische Diaspora in Deutschland: Potentiale nutzen und Wege zur gesellschaftlichen Teilhabe

– Narges Tawakoli (Abiturientin aus Berlin)
– Homaira Mansury (Volkshochschule Köln)
– Dr. Kefa Hamidi (Vorstand AFGiD)

Schlussworte

– PD Dr. Harun Badakhshi

#HamWatan steht für Landfrau/Landmann. Das vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) geförderte Kooperationsprojekt fördert die Vernetzung von afghanischen und migrantischen Vereinen in Deutschland. Die kooperierenden Vereine in Berlin, Hamburg und Leipzig führen im Zeitraum von Januar bis Dezember 2022 in jeweils regionaler Zuständigkeit verschiedene Maßnahmen zur Förderung der Integration und Teilhabe von afghanischen Migrant:innen durch. HamWatan will die beteiligten Vereine stärken und ihre Wahrnehmung erhöhen, HamWatan will das Ehrenamt fördern und will die afghanische Community mit gezielten Maßnahmen empowern.

mehr zum Projekt HamWatan

#Panel: Partizipation durch (Hochschul-)bildung. Die afghanische Diaspora in Deutschland: Potentiale nutzen und Wege zur gesellschaftlichen Teilhabe

In den letzten Jahren hatte sich in Afghanistan ein reges Hochschulleben entwickelt, an dem Hunderttausende junger Menschen partizipierten und Bildung, sozialen Aufstieg und eine Modernisierung des Landes anstrebten. Im „neuen“ Afghanistan unter der Herrschaft der Taliban gehören diese jungen Menschen zur besonders vulnerablen Gruppe: Vielfach entsprechen sie dem Feindbild des Regimes und werden bedroht. Frauen werden höhere Bildungschancen systematisch verweigert, und Schließungen und Einschränkungen im Hochschulleben zerstören die vielversprechenden Ansätze.

Heute leben tausende dieser jungen Menschen aus Afghanistan in Deutschland. Wie können sie ihre Potentiale entfalten? Welche Hilfestellungen benötigen sie? Welche gesamtgesellschaftlichen Perspektiven ergeben sich aus gelungenen partizipativen Strukturen? Diese und andere Fragen werden im Panel aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden. Gerade durch das Zusammenführen verschiedener Blickwinkel und die Synthese der Perspektiven können Handlungsoptionen ausgelotet und gesellschaftliche Chancen aufgezeigt werden.

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Veranstaltungen

Konferenz

Afghanistan Today:
Afghanistan Studies Conferences

Unsere Konferenzen zielen darauf ab, die nächste Generation von Nachwuchswissenschaftler:innen aus Afghanistan in Deutschland zu fördern und die zum Teil hervorragenden akademischen Referenzen zu verbessern, indem wir die Teilnehmenden mit weiterführendem Know-how ausstatten und ihnen das nötige Umfeld bieten, um erfolgreich zu sein.

Bild Konferenz

Unsere Methode

Die Konferenz ist die jährliche Zusammenkunft von Nachwuchswissenschaftler:innen aus Afghanistan in Deutschland. Wir heißen Graduierte, Doktorand:innen und Postdocs willkommen, die sich mit einer beliebigen Epoche, einem beliebigen geografischen Gebiet oder einer beliebigen Methodik in den Geistes- und Sozialwissenschaften beschäftigen und ihre Wurzeln in Afghanistan haben.

Abstracts stellen die Grundlage für die Beurteilung eines einzelnen Beitrags oder eines Vorschlags für ein Gremium zur Annahme dar. Alle Kurzfassungen werden von einem Ausschuss aus drei oder vier Wissenschaftler:innen des entsprechenden Fachgebiets einer Doppelblindprüfung unterzogen.

Wenn sie angenommen werden, gruppieren die Wissenschaftler:innen die einzeln eingereichten Beiträge zu Panels, wobei einige Sitzungen interdisziplinär sein sollen. Die Vorsitzenden der Gremien werden aus den eingeladenen Wissenschaftler:innen ausgewählt.

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Projekte

HamWatan

Seit Februar 2022 haben wir uns mit weiteren Vereinen im Verbundprojekt HamWatan zusammengeschlossen. HamWatan setzt sich für die Stärkung und die Vernetzung zivilgesellschaftlicher Organisationen mit afghanischen Wurzeln in Deutschland ein.

Die kooperierenden Vereine YAAR (Berlin), GAFCA (Berlin), bee4change (Hamburg) und AFGiD (Leipzig) führten bereits im Zeitraum von Januar bis Dezember 2022 in jeweils regionaler Zuständigkeit verschiedene Maßnahmen zur Förderung der Integration und Teilhabe der afghanischen Community in Deutschland durch. Dank der Unterstützung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration konnte das Projekt seit 2023 auf insgesamt neun Selbstorganisationen ausgeweitet werden, die in ganz Deutschland tätig sind. HamWatan will die beteiligten Vereine stärken und ihre Wahrnehmung erhöhen, HamWatan will das Ehrenamt fördern und will die afghanische Community mit gezielten Maßnahmen empowern.

In HamWatan verbundene Vereine:
  • abad, Berlin
  • Afghanic, Bonn
  • Afghanistan Komitee, Berlin
  • AFGiD, Leipzig
  • Baaham, Berlin
  • bee4change, Hamburg
  • GAFCA, Berlin
  • YAAR, Berlin
  • ZAN, Frankfurt a.M. (Hamburg)

Die Gesamtkoordination des Projektes liegt beim Verband afghanischer Organisationen in Deutschland (VAFO) e. V., wobei die einzelnen Vereine Teilprojekte in jeweils regionaler Verantwortung durchführen.

Ziel von HamWatan ist die reibungslose Integration sowie Verbesserung der Teilhabechancen der afghanischen Menschen in Deutschland.

Hierfür werden die Vereinsstrukturen der teilnehmenden Vereine gezielt gestärkt, damit sie als Anlaufstellen verfügbar sind. Zudem werden gezielte Maßnahmen wie Workshops, Patenschaften, Ausflüge usw. zum Empowerment der afghanischen Community entwickelt und angeboten. Dazu gehören auch spezielle Angebote für die Bedarfe besonders schutzbedürftiger Personen innerhalb der afghanischen Community.

Unser vereinsspezifischer Ansatz am AFGiD innerhalb des Projektes ist die Integration durch Hochschulbildung. In den letzten Jahren hatte sich in Afghanistan ein reges Hochschulleben entwickelt, an dem Hunderttausende junger Menschen partizipierten und Bildung, sozialen Aufstieg und eine Modernisierung des Landes anstrebten.

Im „neuen“ Afghanistan unter der Herrschaft der Taliban gehören diese jungen Menschen zur besonders vulnerablen Gruppe: Vielfach entsprechen sie dem Feindbild des Regimes und werden bedroht. Frauen werden höhere Bildungschancen systematisch verweigert. Schließungen und Einschränkungen im Hochschulleben zerstören die vielversprechenden Ansätze.

Heute leben tausende dieser Menschen aus Afghanistan in Deutschland. Wir glauben, dass zu deren Integration mehr gehört als das Erlernen der deutschen Sprache, das Finden eines Jobs usw. Teilhabe heißt, dass sie ihren Kompetenzen entsprechend einen Weg in die deutsche Gesellschaft finden. Auf diesem Weg können wir als Akademiker:innen ihnen Orientierung bieten und sie dazu empowern, selbst ein Studium in Deutschland zu absolvieren und ihre beruflichen Ziele zu verwirklichen.

AFGiD entwickelt im Rahmen von HamWatan verschiedene Angebote und Formate, die v.a. den geographischen Raum der neuen Bundesländer adressieren, darunter:
  • Workshops zu gesellschaftlicher und politischer Teilhabe

  • verschiedene Großveranstaltungen (Nawroz-Fest, Sommerschule, Jahreskonferenz)

  • Podcasts und Radiosendungen

  • Sprachcafés

  • Patenschaften

Alle Veranstaltungen werden rechtzeitig auf der Webseite bekannt gegeben. Folgt uns außerdem in unseren Sozialen Medien!

Kontakt

Wendet euch bei Interesse, Fragen, Feedbacks an unsere Projektkoordinierenden:

Natalie Adakh

Natalie Adakh studierte Übersetzungswissenschaft mit Schwerpunkt Englisch an der Universität Leipzig. Direkt nach ihrem Master in Translatologie fing sie an, für AFGiD e.V. zu arbeiten. Sie absolvierte vor ihrem Studium ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete. Weiterhin engagierte sie sich nach der Machtübernahme der Taliban im Sommer 2021 durch verschiedene Maßnahmen in der Unterstützung von gefährdeten Afghan:innen. Ihre Masterarbeit schrieb sie zum Thema „Sprachbeherrschung und Identität in der afghanischen Diaspora in Deutschland“.

natalie.adakh@afghanistan-forum.de

Masoma Farahmand

Masoma Farahmand wurde in Daykundi, Afghanistan geboren. Im Jahr 2016 schloss sie ihr Bachelorstudium der Geschichte an der Shaheed Rabbani Education University erfolgreich ab. Seit 2019 lebt sie in Deutschland. Im Februar 2022 stieß sie zum Team des AFGiD und unterstützt den Verein im Projekt HamWatan.

masoma.farahmand@afghanistan-forum.de

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Sonstiges

Afghanistan Today: A journal for scientific inquiry

Afghanistan Today: A journal for scientific inquiry ist das erste Journal mit Perspektiven von und für Nachwuchswissenschaftler:innen aus Afghanistan in Deutschland und allen Interessierten mit Schwerpunkt Afghanistan Studies. Mit diesem Journal möchten wir Afghanistan und seine globale Diaspora in all seinem Facettenreichtum so detailreich wie möglich abbilden. Wir analysieren den sozialen Wandel, portraitieren Menschen, Netzwerke, Organisationen und Gemeinschaften und übermitteln Identität und Kultur aus Afghanistan jenseits des Mainstreams.