Die Genese eines grundsätzlich demokratischen, sich der zivilen Pluralität verpflichtet fühlenden, Diversität akzeptierenden, profanen und zuweilen säkularen Gemeinwesens von Menschen aus Afghanistan in Deutschland ist kein Automatismus, sondern nur eine Option unter vielen.
Es ist aber auch eine realistische Entwicklungsmöglichkeit, die es Wert ist, sie mit viel Engagement, Aufklärung, Rationalität und einem Sinn für Differenzen und Indifferenzen zu befördern und Wirklichkeit werden zu lassen.
Das ist unsere Vorstellung einer Denkfabrik, unser Leitsatz für Menschen aus Afghanistan in Deutschland: Es ist möglich!
Plattform AFG-ResearchGate
Vorarbeiten auf diesem komplexen Feld voller Herausforderungen zeigen erste positive Ergebnisse: So dient etwa die Plattform AFG-ResearchGate dem interdisziplinären Austausch und der Vernetzung von Wissenschaftler:innen, die sich mit Afghanistan-bezogener Forschung und akademischem und praktischem Transfer für ihr jeweiliges Forschungsgebiet beschäftigen oder beschäftigen werden. Den Gründern dieser virtuellen Denkfabrik, Dr. phil. Kefa Hamidi und PD Dr. med. Harun Badakhshi, ist es gelungen – allen Widrigkeiten während der globalen Corona-Pandemie und der großen Zäsur vom 15.08.2021 zum Trotz – innerhalb kürzester Zeit eine lebendige und lebhafte Kommunikationsstruktur zu schaffen.
Die Kollaboration im AFG-ResearchGate basiert auf einem „akademischen Minimum“, einer Richtschnur für die Kommunikation und den Austausch von Ideen und Konzepten. Frei nach Jean-François Lyotard und gemäß seiner Philosophie des Dissens unterliegen in der Denkfabrik unterschiedliche, widersprüchliche Diskurs- und Wissensformen keiner hierarchischen Gliederung und müssen auch nicht untereinander versöhnt werden. Wir streben nicht nach Konsens, sondern nach Toleranz.
Wir möchten uns auf Fragen, Untersuchungen, materielle Kulturen und gesellschaftliche Infrastrukturen spezifischen Wissens konzentrieren. Es gibt keine Grenzen oder Beschränkungen von Forschungsfeldern und Aktivitäten.